23.09.2017
Ihr Karl−Heinz Smuda / Lektor aus Berlin
Wir durften sehr schöne Tage in Lissabon erleben. In der Wohnung haben freundliche Menschen − wie auch wir später mit Pizza im Eisfach und Kaffee im Schrank − die Dinge hinterlassen, die sie nicht in den Flugzeugen mitnehmen konnten oder wollten: Kaffee, Gewürze, Filtertüten. Das mag der Ausnahmefall sein, bewahrte uns davor, sogleich nach der Ankunft und einer langen Reise zuvor zum nächsten Supermarkt gehen zu müssen. Das Ankommen wurde zu einem entspannten Ereignis. Ereignis? Die Wohnung war/ist geräumig, sauber, ohne Schäden, also hochgradig gut gepflegt. Das Willkommensgespräch fand in der Wohnung wie auch beim Kaffee im Café unten im Haus statt. Dort erfuhren wir manches über die Gegend, die wir als ruhig, als gediegen empfanden. Touristen selbst mögen keine Touristenströme. Die Wohnung Bela Vista II gab die nötige Ruhe, umgeben von den angestammten, sorgsam auf Sauberkeit achtenden Einwohnern. Die Terrasse lud morgens dazu ein, um zu frühstücken und um Pläne für den Tag zu machen. Die Matratzen waren ausgezeichnet, und dass gegenüber eine Schule nach 8 Uhr ihre Tore öffnet, bringt für eine halbe Stunde echtes Leben in die sehr hübsche Straße mit ihren bunten Häusern, den Kacheln an den Wänden und den grünen Mülleimern draußen. Es ist möglich mitzuleben, schon am zweiten Tag beim Bäcker erkannt zu werden und zu grüßen bzw. gegrüßt zu werden. Fußläufig gibt es Drogerien, Bäckereien und Supermärkte. Scheinbar existiert eine unsichtbare Grenze zwischen den Bereichen, die von ungestümen Touristen gekapert werden. Wir wohnten ein Stück dahinter, kauften gut und günstig ein, kochten in der Küche, die gut ausgestattet ist/war: mit Pfanne und Töpfen, mit Messern und Schälern, mit Besteck, Gläsern, Tellern und Tassen, mit Toaster, Kaffeemaschine und Herd. In dieser Wohnung ließe sich übrigens angenehm arbeiten, um nachmittags und abends in der Parlaments−Gegend ein gutes Glas Wein zu trinken. Wir sind froh und dankbar, so gut und erschwinglich in einer der bezaubernsten Städte Europas, in Lissabon, sieben gute Tage lang untergekommen zu sein. Wir kommen sehr gern wieder in diese Wohnung und (nur) in diese Wohngegend. Sollte hier der kritische Unterton fehlen für das, was uns nicht gefallen hat, gibt es eine Antwort: Den gibt es nicht. Mit freundlichen Grüßen